„Wirklich, man kann falsch atmen? Ich atme doch schon mein ganzes Leben lang, das macht mein Körper doch von selbst!“
Außer wir haben es eilig und müssen in den dritten Stock, machen wir uns im Alltag wenig Gedanken über unseren Atem. Ja, wir atmen automatisch. Doch durch anhaltenden Stress können wir uns einen ungünstigen Atemstil angewöhnt haben. Damit atmen wir schnell und flach in die Brust und nutzen nicht unser gesamtes Lungenvolumen. Die Folgen einer zu flachen Atmung können beispielsweise Energielosigkeit oder auch Kopfschmerzen sein, die durch Sauerstoffunterversorgung entstehen.
Durch die richtige Atmung können wir unserem Körper viel Gutes tun! Das Gehirn und die Organe werden besser mit Sauerstoff versorgt. Konzentration und Leistungsfähigkeit verbessern sich. Wir können Stress und Angst wegatmen und unser Immunsystem stärken.
Wir haben für Sie eine einfache Atemübung zur Entspannung erstellt, die Sie am besten gleich für sich probieren:
Atemübung 4711
Sitzen Sie aufrecht und legen Sie eine oder beide Hände auf Ihren Bauch.
Atmen Sie 4 Sekunden ein: Schicken Sie dabei die Luft durch die Nase bewusst in den Bauch und spüren Sie, wie sich die Bauchdecke hebt.
Nun heißt es 7 Sekunden auszuatmen: Atmen Sie langsam (!) aus und lassen Sie die gesamte Luft ausströmen. Durch den Mund auszuatmen kann dabei helfen. Die Bauchdecke senkt sich.
Das Ganze führen Sie elfmal - besser sogar 11 Minuten - durch.
Spüren Sie den beruhigenden Effekt?
Falls Sie nicht gerne zählen, stellen Sie sich einfach vor, Ruhe und Gelassenheit einzuatmen und schicken Sie Stress und Anspannung beim langsamen Ausatmen von sich weg.
Nutzen Sie kurze Pausen, Wartesituationen, Supermarktschlangen für Ihre Atemübungen oder praktizieren Sie die Entspannungsatmung zum Einschlafen. In Stresssituationen mit den Kindern kann es ebenfalls sinnvoll sein, nicht sofort zu reagieren, sondern die Situation kurz zu verlassen und sich durch einige bewusste Atemzüge (Ausatmen verlängern!) zu beruhigen.
Nutzen Sie Ihren Atem als Quelle von Gesundheit und Entspannung und Gelassenheit,
Ihre Isabell Reiter, Team psychosoziale Abteilung