Eine kleine Erinnerung von unserer Gerlinde...

Ein alter Indianer sitzt mit seinem Enkelsohn am Lagerfeuer, es war dunkel geworden. Nach einer Zeit des Schweigens beginnt er eine Geschichte zu erzählen.

Ein alter Indianer sitzt mit seinem Enkelsohn am Lagerfeuer, es war dunkel geworden. Der Kleine sagt, „Großvater, erzähl mir vom Sinn des Lebens“. Der alte Indianer schaut nachdenklich in die Flammen. Nach einer Zeit des Schweigens beginnt er eine Geschichte zu erzählen.

„Mein Sohn, in jedem von uns wohnen zwei Wölfe, die immerwährend gegeneinander kämpfen, ein Leben lang. Der dunkle Wolf kämpft mit Neid, Hoffnungslosigkeit, Eifersucht, Gier, Zorn, Selbstmitleid, Lügen, Überheblichkeit, und Missgunst. Der helle Wolf kämpft mit Liebe, Freude, Frieden, Hoffnung, Gelassenheit, Güte, Mitgefühl, Großzügigkeit, Dankbarkeit, Vertrauen und Wahrheit.”

Der Enkelsohn fragt: „Und welcher der beiden Wölfe gewinnt letztendlich?“ Der alte Indianer schweigt eine Weile. Dann sagt er: „Der, den wir füttern.“

(Indianische Weisheit)

Welchen Wolf fütterst du regelmäßig? Den hellen Wolf der Freude, der Gelassenheit, des Mitgefühls, der Dankbarkeit, des Mutes? Oder den dunklen Wolf des Selbstzweifels, des Neides, der Grübeleien, der Selbstkritik und des Hasses? All diese Gefühle existieren in uns, sie sind alle vorhanden.

Gefühle entstehen nicht unerwartet, jeder von uns hat Einfluss auf seine Gefühle. Gefühle entstehen durch deine Gedanken, sie entstehen, weil du eine Situation bewertest und deutest. Als Beispiel:

"Ach, jetzt muss ich schon wieder zu dieser lästigen Arbeit mit diesem ollen Kollegen."    Im Gegensatz zu "Ich bin dankbar dafür, dass ich Arbeit habe, die es mir erlaubt zu wachsen und meine Familie zu ernähren."

„Mist, es regnet und ich muss noch mit dem Hund Gassi gehen.“ anstelle „Ich zieh mich wetterfest an, die Bewegung wird mir guttun und meinen Kopf frei machen.“

„Jetzt habe ich die Hausarbeit nicht ganz geschafft, weil ich einen Mittagsschlaf gemacht habe.“ anstatt „Ich habe etwas für meine Selbstfürsorge getan, die Pause hat mich gestärkt, das bin ich mir wert.“ etc.

Du „fütterst“ deine Gefühle, also die Wölfe in dir. Es ist deine Entscheidung, wie du dich fühlst. Worauf du dich konzentrierst, das wächst. Worauf du deinen Fokus richtest, das wird größer. Es ist deine Entscheidung, worauf du dich fokussieren möchtest. Du kannst den schwarzen Wolf füttern, indem du dich darauf konzentrierst, wie ungerecht, traurig und anstrengend dein Leben ist, indem du immer wieder an dir selbst zweifelst, dich wieder selbst verurteilst, dich wieder selbst kritisierst.

Du kannst aber auch den hellen Wolf nähren, indem du die schönen Dinge in deinem Leben fokussierst, du deinen Blick für die Geschenke in deinem Leben schärfst, indem du auf deine Stärken, deine Talente siehst, indem du darauf blickst, was du bisher schon alles geschafft und gemeistert hast. Es ist deine Entscheidung! Wenn du glücklich sein willst, musst du dich bewusst dafür entscheiden. Halte Ausschau nach all dem Positiven, das dir jeden Tag begegnet. Das heißt nicht, die andere Seite prinzipiell zu verleugnen. Doch verlier dich nicht in negativen Gefühlen und lasse ihnen keinen freien Lauf. Du entscheidest, welchen Wolf in dir du nähren möchtest.