Winterkneippen
Im Winter, wenn die Tage kürzer und die Nächte länger sind, ist die Motivation, sich an der frischen Luft zu bewegen, oft gering. Der daraus resultierende Licht- und Bewegungsmangel kann zu Antriebslosigkeit und Stimmungsschwankungen führen und darüber hinaus unser Immunsystem schwächen. Die Kneippsche Gesundheitslehre eignet sich perfekt dazu, um den Winterblues die Stirn zu bieten. Sie ist aber auch dazu geeignet, um Zeit mit den Kindern zu verbringen und ihnen Aufmerksamkeit zu schenken. Regelmäßige Anwendungen stärken somit nicht nur das Immunsystem, sondern auch die Eltern-Kind-Beziehung.
Mit einfachen abhärtenden Anwendungen zeigen wir Ihnen, wie Sie fit und gut gelaunt durch den Winter kommen. Dazu gehören:
- Barfußgehen
- Gehen auf kalten Steinen
- Taulaufen
- Wassertreten
Außer einem Handtuch brauchen Sie nichts. Bevor es aber mit dem Winterkneippen losgeht, gibt es wichtige Regeln, die Sie beachten sollten:
- Nur gesunde Kinder und Eltern dürfen Winterkneippen!
- Nie eine kalte Anwendung auf einen kalten Körper!
- Nur so viel entkleiden, wie unbedingt notwendig ist.
- Für ausreichend Nacherwärmung sorgen.
- Je kälter es ist, umso kürzer die Anwendung.
Nach Abklärung der Regeln geht es los mit der Erwärmung. Da das Winterkneipen mit einem kalten Körper keinen Sinn macht, ist es besonders wichtig, mit körperlicher Betätigung die Körpertemperatur zu erhöhen und das Herz-Kreislaufsystem anzuregen. Das Erwärmen kann man unterschiedlich gestalten, z. B. mit einem Kreistanz, Laufspielen oder schnellem Walken. Je kälter die Außentemperatur ist, desto mehr Zeit sollten Sie mit dem Aufwärmen verbringen.
Gut erwärmt ist es jetzt auch gar nicht mehr so schlimm, seine Schuhe und Socken auszuziehen und auf dem Gras oder auf den Steinen loszulaufen. Den meisten Familien macht es sogar großen Spaß!
Mutige Kinder und Eltern dürfen sogar das Wassertreten im Chiemsee oder im nahe gelegenen Kneippbecken probieren. Dazu stolzieren alle“ Kneippianer“ wie Störche durch das Wasser. Ein besonderes Erlebnis ist es aber, im frisch gefallenen Schnee zu laufen. Die Kinder finden das meistens sehr lustig ‑ vor allem in der Gruppe. Aber auch die Erwachsenen werden mit den Glückshormonen Endorphin, Serotonin und Dopamin für ihre Überwindung belohnt.
Die Regel: „Je kälter die Temperatur, desto kürzer die Anwendung!“ sollte man dabei nicht vergessen. Auch das Zitat von Sebastian Kneipp mahnt uns, es mit der Kälteanwendung nicht zu übertreiben:
„Das Zarte ist oft das Starke, das Milde ist oft das Wirkungsvollste, das Sanfte ist oft das Erfolgreiche“
Nach dem Kältereiz ist es sehr wichtig, für eine rasche Wiedererwärmung zu sorgen. Dies gelingt Ihnen am besten durch aktive Bewegung.
Gern können Sie auch einen heißen Tee trinken. So sorgt zum Beispiel ein Hagebuttentee mit seinem hohen Vitamin C-Gehalt zusätzlich für ein starkes Immunsystem.
Wenn Ihre Füße einfach nicht warm werden wollen, sollten Sie sich noch einmal unter die Bettdecke kuscheln, bis die Temperatur wieder angenehm warm ist.
Am Schluss geben wir Ihnen noch ein Zitat des Pfarrers mit auf dem Weg:
„Es brechen im Leben viele Stürme über die Gesundheit der Menschen herein.
Wohl dem, der seine Gesundheit durch Abhärtung gut gefestigt hat.“